_______________________NAMENathan Skellington
GEBURTSTAG25. Januar - Nathan ist somit 17 Jahre alt.
GRÖSSE177 cm
GESCHLECHTmännlich
AUGENsind von einer warmen, schokobraunen Farbe
HAAREschwarz und verstrubbelt
_______________________FAMILIE"Wenn ein Muggel unsere Familie kennen würde, würde er uns wohl für komisch halten. Na gut, es gibt einige Muggel, die uns kennen. Und die finden uns ja auch alle komisch. Bei Zauberern ist das natürlich wieder was anderes. Ich denke, da sind wir auch komisch, aber man akzeptiert uns eher. Kommt halt immer auf die Leute an. Dädalus Diggel zum Beispiel, ein alter Freund meiner Mutter, für den sind wir genauso wie er selbst - einfach stinknormal. Andere dagegen schütteln - genauso wie die Leute aus der Stadt - den Kopf über uns. Aber mir ist das egal. Ich glaube, Dad macht manchmal extra irgendwelche merkwürdigen Dinge, damit man sich nachher das Maul über ihn zerreißen kann. Er findet das lustig. Ich übrigens auch! Dädalus will, dass ich immer Onkel Dädi zu ihm sage, was
ich jetzt ausnahmsweise mal komisch finde. Aber gut ... was gibt es noch zu meiner Familie zu sagen?! Mums Eltern sind bei einer riesigen Kesselexplosion ums Leben gekommen. Das kommt davon, wenn man mit illegalen Substanzen hantiert! Aber irgendwie bewundere ich sie noch immer, auch wenn ich erst elf war, als es geschah. Dads Eltern wollen keinen Kontakt zu uns. Sie sind zutiefst darüber erschüttert, was aus ihrem braven Pfarrersjungen geworden ist. Dad findet das ziemlich lustig. (Ich auch.) Mit Dads Geschwistern ist es genauso. Was natürlich nicht heißt, dass wir keine Freunde hätten und unsere Geburtstagsfeste immer alleine feiern würden. Zu solchen Anlässen platzt unser Haus fast aus den Nähten. Dann kommen Onkel Dädi und all die anderen, die genauso komisch - oder normal, wie man's nimmt - sind wie wir"!
VATER"Meine Großeltern haben Jack, meinen Dad, wohl dazu gezwungen, Pfarrer zu werden. So wie der sich manchmal aufführt kann ich mir nämlich nicht vorstellen, dass er das freiwillig getan hat. Er hielt also brav seine Messen und kümmerte sich außerdem um den Friedhof am Stadtrand von Leeds. Das ging natürlich so lange gut, bis er Mum kennengelernt hat. Und für die hat er dann sein Leben komplett umgekrempelt. Sich total mit seinen Eltern gestritten. Er muss damals wohl voll verknallt gewesen sein. Aber ich denke, er ist es jetzt immer noch. Eigentlich ist er ziemlich ruhig, aber manchmal packt es ihn auch einfach, und dann schmettert er eine Arie quer über den Friedhof. 'Erheiterung der Totenruhe' nennt er das oder irgendwie so. Ach ja ... in die Kirche darf Dad übrigens nicht mehr. Die Stadt hat ihn entlassen, nachdem das Gerede zu viel geworden ist. Jetzt ist er nur noch der Totengräber von Leeds und hat mehr Zeit zum Singen und Mum zu helfen. Die zwei Dinge, die er wohl am liebsten von allem tut. Er steht echt total unter Mums Fuchtel, aber ich kann's ihm nicht verübeln, sie ist einfach eine Hammer-Frau, die eben keine Widerrede duldet. Ich komm richtig gut mit Dad klar, wir haben so gut wie nie Streit oder so was, was vor allem daran liegt, dass er die wichtigen Entscheidungen immer Mum überlässt ... Ach übrigens. Dad ist ein Muggel. Das hätt' ich jetzt voll vergessen. Aber ist auch nicht sonderlich wichtig, oder?"
MUTTER"Sally Skellington, das ist meine Mum. Ihr kennt sie vielleicht, weil sie öfter mal einen Artikel im 'Botanischen Blatt' hatte, diese fachzeitschrift für magische Pflanzen und sowas. Sie ist also eine Kräuterhexe und das mit Leib und Seele. Deswegen ist sie wohl auch so gut in dem, was sie macht. Die Leute kommen von allen britischen Inseln, manchmal sogar noch weiter weg, zu ihr, um irgendwelche Ableger oder Knollen oder Samen oder Zaubertrankzutaten zu kaufen. Außerdem war sie diejenige, die Dad zu seinem Nebenjob überredet hat. Sie ist halt eine pragmatisch denkende Frau, was auch bitter nötig ist, wenn man mit Dad zusammen ist, der mehr der Träumer ist. Ich glaube, Mum hofft, dass ich irgendwann mal in ihre Fußstapfen trete. Das war wohl auch der Grund, warum sie mich auf kein Internat geschickt hat, sondern mich zu Hause unterrichtet hat. Aber ich find ihre Blümchen nicht sooo spannend. (Wäre sie jetzt in meiner Nähe, hätte sie mir für das 'Blümchen' gleich eins übergezogen. Zu Recht, wohl. Unser Garten gleicht eher einem undurchdringbaren Urwald und hat rein gar nichts mit den gesitteten und gestutzten Blumenbeeten auf den Gräbern des Friedhofs zu tun.) Naja, mal sehn. Mum ist ziemlich neugierig, was manchmal etwas nerven kann. Selbst wenn sie nicht da ist, will sie alles wissen. Deswegen kommt es zwischen uns öfter mal zu Reibereien, aber weil ich mit ihr viel besser reden kann als mit Dad, hält so eine Meinungsverschiedenheit nie lange an."
_______________________BLUTSTATUSHalbblut
"Mum ist eine Hexe, Dad ein Muggel. Logische Konsequenz: Ich bin ein sogenanntes Halbblut. Aber keine Angst, ich fühle mich jetzt nicht minderwertig odern so. Haha. Das ist doch sowieso alles der totale Quatsch. Wahrscheinlich kommt als nächstes jemand und will 'nen Stammbaum von mir sehen. Ich weiß gar nicht, ob Mums Eltern reinblütig oder muggelgeboren oder irgendein Mischmasch waren. Sie haben mit Zaubertränken und sowas hantiert, also müssen sie wohl beide Zauberer gewesen sein. Obwohl ... das letzte Mal ging ja so einiges schief, vielleicht lag es daran, dass sie Muggel waren und keinen Plan vom Brauen hatten? Ich weiß es nicht. Was ich aber ganz sicher weiß ist, dass es keine muggeligere Familie gibt als die von Dad. Ich meine, ich kenne weder meine Großeltern noch meinen Onkel oder meine Tanten, aber als ich so sechs oder sieben Jahre alt war, hat mich Dad manchmal mitgenommen, und dann haben wir zusammen vor dem weißgestrichenen Zäunchen vor dem Haus seiner Eltern gestanden. Er hat gesagt, ich soll nix machen, einfach nur dastehen und das Haus angucken. Die Leute aus der Nachbarschaft haben die Straßenseite gewechselt und den Kopf geschüttelt, als sie uns sahen. Und Dad hat immer leise vor sich hingekichert, als die Vorhänge im Haus zugezogen wurden und man hörte, wie die Tür verriegelt wurde."
GESINNUNG"Auf welcher
Seite ich stehe? Ich weiß nicht so recht. Mich hat noch keiner vor die Wahl gestellt. Wie geht das überhaupt? Wie bei den Muggel, wo man dann ein Zettelchen bekommt und irgendwo muss man sein Kreuz hinter machen? Das wär ja lustig. Und die VOPI ist dann
Voldemorts
Parte
i. Hihi ... Natürlich wusste ich vom letzten Krieg. Bin ja nicht total weltfremd. Und meine Eltern übrigens auch nicht. Die mussten auf einigen Beerdigungen gewesen sein, als der rum war. Nicht nur in Leeds. Aber bei uns zu Hause war das nie ein Thema gewesen: Bist du
gut oder
böse? Kann man das überhaupt einteilen?
Gibt es wirklich
nur diese zwei Seiten? Ich find
das komisch! Auf Hogwarts ist mir diese Einstellung zum ersten Mal begegnet. Die Guten waren da natürlich Harry Potter und seine Clique, die Bösen die Slytherins um Flint, aber ich denke, so einfach wie es in der Schule ist wird es später nicht mehr sein ... Die Definition meiner Gesinnung heb ich mir deswegen einfach noch für ein Weilchen auf. Wir werden sehen."
_______________________SCHULISCHE BILDUNG"Irgendwie unterrichtet wurde ich eigentlich schon immer. Als ich ganz klein war, waren das dann bloß so Sachen wie "Steck die Samen nicht in den Mund, sondern in die Erde" und "Man sollte nicht mit einer Bratwurst in der Hand an einer fleischfressenden Pflanze vorbeigehen". Das hat natürlich Mum übernommen. Dad war für die langweiligen Sachen wie Lesen, Schreiben, Rechnen und sowas zuständig. Später kam dann noch Zauberei dazu. Und viele Experimente. Insgesamt war der Unterricht bei Mum wesentlich spannender als in Hogwarts und sie war auch nicht so streng mit dem, was auf Hogwarts angeblich 'zu gefährlich' ist, um es Schülern beizubringen."
HAUS"Ich bin ein Ravenclaw und ich schätze, mein Haus passt zu mir. Sonst wär ich nicht dort gelandet. Am Anfang war's ein bisschen schwierig, zu den Leuten durchzudringen, weil die Ravenclaws glaub ich alle sehr langweilig und vernünftig sein
müssen. Ich hab ihnen dann erstmal gezeigt, dass es auch anders geht und jetzt kann es durchaus sehr lustig sein, in Ravenclaw!"
LIEBLINGSFACH"Der Unterricht auf Hogwarts war das kleine Übel, das ich in Kauf genommen hab, um hier leben zu können. Ich finde den Stoff meistens ziemlich langweilig, was entweder daran liegt, dass es total weltfremde Sachen sind, die niemand braucht. Kleine gelbe Vögelchen heraufbeschwören, zum Beispiel. Solche Sachen sind dann meist auch noch scheiße kompliziert. Oder es ist einfach total langweilig. Das muss dann noch nicht mal an dem Thema an sich liegen, sondern eher an der Art, wie es behandelt wird. Da werden zuerst mal fünfzig Seiten im Buch gewälzt, bevor man überhaupt was
macht. Hogwarts ist mir sowieso viel zu Bücher-lastig. Bin ich jetzt
böse, wenn ich als Ravenclaw sowas sage?! Also ... nein, ein Lieblingsfach hab' ich nicht."
ZAUBERSTAB"Nichts gegen Ollivander, aber Mum meint , ihr sei der alte Knabe ein bisschen zu hochnäsig. Er würde sich zu viel darauf einbilden, dass sein Geschäft das Älteste in der Winkelgasse ist und dass er angeblich der beste Zauberstabmacher aus Großbritannien sei. Ihr eigener Zauberstab stammt zwar auch von ihm, aber da kannte sie ja noch nicht Silverbrand, den Hinkenden. Ja, ich weiß, komischer Künstlername. Er ist auf jeden Fall ein Freund von Mum und ein selbsternannter Zauberstabmacher. Von ihm hab ich also meinen: 11 einhalb Zoll lang, aus Trauerweide und mit der Feder von einem Hippogreif. Was, zugegeben, ziemlich cool ist, denn ich glaube nicht, dass es noch jemanden auf Hogwarts gibt, der so einen Zauberstab hat. Außerdem funktioniert er, ziemlich gut sogar, und das ist die Hauptsache."
_______________________BESONDERES"Ich glaube nicht, dass es irgendetwas Besonderes oder Außergewöhnliches gibt. Keine blitzförmige Narbe oder so. (Obwohl ich da eine an meinem rechten Knöchel hab, die ziemlich abgefahren aussieht, wie ein Kaninchen, das an einer Möhre nagt, oder vielleicht doch eher wie das Seitenprofil von Merlin ..) Keine besonderen Fähigkeiten wie Animagus oder Metamorphagus. Ich bin wohl einfach normal. Ist ja auch mal was Schönes, so zur Abwechslung."
HAUSTIER"Das wäre dann wohl Zero, mein Hund. Wobei er nicht mir alleine gehört, sondern auch noch meinen Eltern. Deswegen ist er auch zu Hause geblieben und nicht mit nach Hogwarts gekommen. Ich wusste ja auch nicht, ob ich Zeit für ihn haben würde, er ist nämlich ziemlich anspruchsvoll, manchmal sogar eine kleine Mimose und braucht viel Zuspruch und Streicheleinheiten. Was ihn von anderen Hunden unterscheidet: Er ist kein lebender Hund, sondern ein toter. Ein Geist. War wohl noch nicht bereit zu gehen, als seine Zeit um war. Was bestimmt an dem riesigen Knochenberg gelegen hat, der damals in der Küche auf ihn gewartet hatte. Der wollte noch verputzt werden. Tja, blöd nur, dass Geisterhunde keine Knochen essen können ..."
_______________________AUSSEHEN"Aussehen? Oh je, ich glaube, ich bin der Falsche für diese Aufgabe. Aber na gut. Ich habe noch nie eine Herausforderung verschmäht. Also. Ich denke nicht, dass ich sehr hübsch oder gutaussehend bin. Dafür hab ich wohl nicht genug von dem, was in den Augen der Allgemeinheit als 'schön' gilt. Ich bin wohl zu durchschnittlich groß und zu mager. Meine Beine sehen lustig aus, weil sie so dünn sind. Wie zwei Stöcke oder so. Ich denke, im Oberkörperbereich geht's dann. Es ist zumindest nicht so, dass man meine Rippen zählen könnte. Ich bin einfach kein Muskelpaket. Und zudem noch relativ blass. Meine Nase ist zwar gerade, aber irgendwie knubbelig. Ich würde sowas natürlich eine
Charakternase nennen. Das Auffälligste in meinem Gesicht - meint zumindest Sally - sind meine hohen Wangenknochen und die warmen braunen Augen. Ich habe ein Mädchengesicht - ihrer Meinung nach. Aber solange sie mich nicht zwingt, rosa Kleidchen zu tragen, habe ich ihr zuliebe auch gerne ein Mädchengesicht. Mir ist das egal. Ich habe nämlich noch nie ein Mädchen mit Bartwuchs gesehen. Oder mit solchen Haaren. Schwarz und derart eigenwillig, dass ich nichts dagegen tun kann, dass ich immer wie gerade-eben-erst-aufgestanden aussehe. Sie machen praktisch was sie wollen.
Was gibt es noch zu sagen? Auch wenn sich das jetzt alles so anhört, als sei ich ein kleines zerbrechliches Jungchen, so kann ich doch mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dem nicht so ist. Ich bin vielleicht keine Sportskanone und kein Kraftprotz, aber zäh."
CHARAKTER"Meiner Meinung nach gibt es drei Dinge, die das Leben lebenswert machen: Ehrlichkeit, Risiko und Humor. Vielleicht sind es auch vier, wenn man Mums Essen mitzählt. Ich kann einfach nicht ohne und selbst auf Hogwarts lass ich mir einmal die Woche eine Ration Spinnenbeine oder Teufelsschlingencracker schicken, um sie mir unters Essen zu mischen.
Aber um auf die zuvor genannten drei essentiellen Zutaten zurückzukommen, die in jedes Lebensrezept gehören. Ehrlichkeit - ist doch eigentlich klar, warum, oder? Was bringt einem das Leben, wenn man nicht sagt, was man denkt und so seinen Beitrag dazugibt. Muss ja nicht immer ein besonders wertvoller Beitrag sein, aber Hauptsache, du kannst von dir sagen, dass u kein stummer Fisch bist, der irgendwo am Rande des Geschehens in 'ner Ecke hockt. Deswegen bin ich auch ehrlich und sage immer, was ich denke. Außerdem bin ich sehr direkt, ich halte nichts davon, hinter dem Rücken anderer zu tratschen oder Dinge zu beschönigen, die nicht schön sind. Bei mir kann man sich immer sicher sein, dass man eine ehrliche Antwort kriegt. Aber dann darf man sich anschließend auch nicht beschweren. Es gibt wohl einige Menschen, die meine Ehrlichkeit als Taktlosigkeit bezeichnen. Da werden gerne schon mal die Augen verdreht und man murmelt "Der Skellington schon wieder. Wie der Riese im Porzellanladen.", aber das ist mir egal. Diese Einstellung gehört wohl auch bei mir zur Ehrlichkeit dazu. Ich verstelle mich nicht, schon gar nicht für andere. Und es macht mir nichts aus, wenn über mich gelästert wird oder wenn ich nicht dazupasse. Das hab ich wohl von meinen Eltern. Wir Skellingtons sind geboren, um anzuecken.
Das liegt vielleicht auch am zweiten Faktor: Risiko. Ich liebe alles, was andere für zu gefährlich halten. Egal ob Duelle, mit unbekannten Zaubern experimentieren, gefährliche magische Geschöpfe, waghalsige Mutproben ... ich bin der Meinung, nur wenn man den Tod immer in seinem Nacken spürt, kann man sich richtig lebendig spüren. Ich meine, sterben müssen wir sowieso alle irgendwann mal. Dann lieber spektakulär und während ich etwas mache, das ich gerne mache, anstatt mit 150 und alt und senil alleine in 'nem Heim oder so. Die Anderen verstehen diese Einstellung nicht so wirklich, ich glaube, sie halten mich eher für todesmutig als bloß wagemutig. Aber wirklich ändern werden sie mich wohl nie. Ich bin einfach nicht der Typ, der lange am warmen Feuerchen sitzen kann ohne irgendwas zu tun. Und bei ernsten Gesprächen bin ich der erste, der einen unpassenden Kommentar macht und dann womöglich noch jemanden zum Weinen bringt, der gerade Liebeskummer hat. Ich mach das nicht absichtlich aber, hey ... das Leben ist viel zu kurz, um lange Trübsal zu blasen!
Und damit sind wir schon beim letzten und vielleicht auch wichtigsten Punkt angelangt: Humor. Ohne geht einfach nicht! Und das meine ich, genau so, wie ich es sage. Richtig schlecht gelaunt bekommt man mich eigentlich nie zu Gesicht, egal was um mich rum passiert. Meiner Ansicht nach ist das natürlich ein großes Talent, aber da stimmen nicht alle mit mir überein. Ich bin halt einfach so: direkt, makaber, gewöhnungsbedürftig. Und ich bin's gerne."
_______________________HINTERGRUNDGESCHICHTE"Ich wurde in Leeds geboren, wuchs da ohne größere Zwischenfälle auf ... blablabla. Das Übliche eben. Mein Leben war bisher nicht sonderlich spannend. Wie das mit meinen Eltern war wisst ihr ja bereits. Obwohl ... die Geschichte von ihrer ersten Begegnung ist wirklich nicht übel. Das war wohl irgendwann in den Siebzigern. Nachts, hier auf dem Friedhof. Meine Mutter war dabei, an irgendeinem Grab herumzuscharren, weil sie menschliche Gebeine für das Fruchtbarkeitsritual ihrer zweiköpfigen Alraune brauchte. Mit der würde ihr der Durchbruch unter den magischen Biologen gelingen. Sie war also voll bei der Sache und hatte total vergessen, sich durch Zauber gegen die Muggel oder so zu schützen. So kam es also dass mein Dad, der den Friedhof bewachte, irgendwann mit seiner Laterne auftauchte und sie fragte, was sie da tat und meine Mum - vollkommen von Sinnen - erzählte ihm von der Alraune und dass sie unbedingt ein paar Knochen von dem alten William hier brauchte und dann blickte sie auf und sah, dass es ja Dad war, mit dem sie da sprach und nicht irgendeine ruhelose Seele, ein Geist. Also baute sie sich dreckverschmiert wie sie war, vor ihm auf und schrie ihn an, was ihm einfiele, sie einfach so zu stören und dass jetzt die ganze Arbeit umsonst war, weil er bestimmt die Blitzisten rufen würde. Sie regte sich tierisch auf. Aber Dad war wohl vom ersten Augenblick an so fasziniert, dass er ihr ganz vernommen versprach, sie dürfe jede Nacht wiederkommen und so viele Gebeine haben, wie sie wollte.
Naja. Mum ließ sich sowas nicht zweimal sagen, also kam sie öfter wieder und irgendwann funkte es zwischen den beiden. Die Hochzeit war natürlich der Skandal in der Gegend, aus der Dad kam. Und als sie zusammengezogen waren hatten sie's am Anfang wirklich nicht leicht, weil Mums Geschäft nicht so gut lief. Deswegen überredete sie dann Dad auch zu der Sache mit den Vampiren - war zwar illegal, aber brachte Geld. Dad war damals schon nicht mehr in der Kirche aktiv, aber man rief ihn ab und an für eine Totensalbung, dann brachte er immer einen seiner "Lehrjungen" mit. Vampire, die zu ihrem Blut kamen, ohne zu töten. Gespür fürs Geschäft hat Mum, das muss man ihr lassen. Als sie dann aber mit ihrern Alraunen Erfolg hatte und auch die Sache mit ihren Gewächsen und Tierchen und den Ritualen und Kuren und was sie sonst noch alles machte, zu laufen begann, stellten sie und Dad das Blutgeschäft ein, machen es heute nur noch für Freunde wie Sanguini.
Naja. Irgendwann war dann ich da. Wie's halt kommen musste. Andere würden eine Kindheit zwischen Vampiren, Särgen und Gräbern vielleicht gruselig finden, aber ich fand das total normal und als ich mal den Nachbarsjungen zum Versteckspielen eingeladen hab, hab ich dreizehn Stunden in einem Sarg verbracht, weil er sich nicht getraut hat, da rein zu gucken. Könnte vielleicht daran liegen, dass ich mich unter der alten Miss Tubberton versteckt habe. Für mich waren der Friedhof und Dads Werkstatt und Mums Garten einfach der größte und tollste Spielplatz der Welt. Vampire und Alchemisten und Tränkebrauer und Geister waren Teil meines alltäglichen Lebens. So war das wohl, wie ich die Faszination am Dunklen und Mysteriösen entdeckt habe. Auch der Tod war etwas Alltägliches, und nichts, was es zu fürchten galt. Damals gab es für mich keinen Ort, an dem ich lieber gewesen wäre, weil es keinen spannenderen Ort gab. Sally gewährte mir Einblicke in die Dunklen Künste, in denen ich neben normalen Fächern wie Verwandlungen, Brauen, Kräuterkunde oder Zauber- und Ritualkunst unterrichtet wurde. Ich habe nie etwas vermisst. Mir ging es gut.
Bis zu dem Zeitpunkt, als Mum mir von den Vorfällen auf Hogwarts erzählt hatte. In den Medien hat man bis dahin noch nichts davon gehört, man wollte wohl keine Panik schüren, aber Mum hat ihre Ohren wirklich überall. Und wenn nicht sie, so kennt sie Leute, deren Ohren noch länger und allgegenwärtiger sind. So war das Gesprächsthema also einmal beim Abendessen, ich glaube es war Januar oder so, es lag auf jeden Fall Schnee, auf diese unbekannte Bedrohung, mit der Hogwarts zu kämpfen hatte. Ich fragte Mum, ob es Voldemort sei, der dort sein Unwesen trieb und sie meinte, sie sei sich nicht sicher, denn die Anzeichen sprächen nicht dafür. Seit seiner Auferstehung sei Voldemort entweder durch seine Todesser in Erscheinung getreten oder legte selbst einen großen Auftritt hin, die mochte er nämlich. Nein, Mum war sich sicher, die Kreatur auf Hogwarts war etwas Größeres, Unbekannteres und vielleicht sogar Gefährlicheres als Voldemort. Groß? Unbekannt? Gefährlich? Das bedeutete für mich so viel wie: nichts wie hin! Mum und Dad hatten nichts dagegen. Schließlich soll ich meinen eigenen Weg gehen. Nun, das mach ich auch absofort!"
und ich gebe zu, ich bin ziemlich kriegsgeil
ich will dabei sein wenn das alles explodiert
und dann tot sein oder aufstehn aus Asche und Trümmern
und zusehn, dass der Laden hier wieder funktioniertDAS SECHSTE JAHR"Ich kam also mitten im Schuljahr nach Hogwarts, was für ein bisschen Aufsehen sorgte. Noch mehr natürlich, nachdem man festgestellt hatte, dass der Skellington irgendwie seltsam ist. Und was der immer für Zeug redete. Ich muss zugeben, ich fand es herrlich erfrischend in dieser neuen Umgebung, in der die Menschen mich verwundert ansahen. Es war fast ein bisschen wie durch die Straßen der gesitteten Wohnsiedlungen von Leeds laufen, obwohl man eigentlich annehmen sollte, dass es auf einer Schule für Hexerei und Zauberei anders sein sollte. Tatsächlich war Rachel Prescot, Harry Potters Schwester, einer der ersten Menschen, die ich näher kennenlernte und die auch irgendwie interessiert daran schien, mich näher kennenzulernen. Mit den Ravenclaws brauchte es etwas mehr Zeit, bis sie warm wurden. Außer Nick ... der war ebenfalls neu und mir gefiel der Kerl von Anfang an. Ich hatte noch nie sowas wie einen besten Freund, aber ich konnte mir ziemlich gut vorstellen, dass er meiner sein würde.
Durch die Schülervereinigung 'Hogwarts Armee' habe ich dann auch herausgefunden, was es mit der Kreatur auf den Ländereien auf sich hat - der Grund, weswegen ich nach Hogwarts gekommen bin. Sie alle interessierten sich für den Schattenmagier, der doch in gewisser Weise mit Voldemort in Verbinung stand. (Das konnte ich Mum aber leider nicht unter die Nase reiben (Ich habe eine kleine Vorliebe dafür, ihr vorzuhalten, wenn sie im Unrecht ist.), da jedes Mitglied der HA versprochen hatte, keine Informationen nach außen zu lassen.). Aber es war eine andere Art von Interesse. Sie hatten
Angst und wollten herausfinden, wie sie ihn
bezwingen konnten. Ich war
fasziniert und wollte herausfinden, wie ich ihn
erforschen konnte. Mir dauerte es viel zu lange, bis endlich beschlossen wurde, dass Handlungsbedarf bestand. Mich interessierte der Kleinkrieg zwischen Gryffindors und Slytherins ja nicht. Man hatte herausgefunden, dass die Flüche des Schattenmagiers keine Auswirkungen auf Animagi hatten, also wollten diese rausgehen und gegen ihm kämpfen. Glücklicherweise ging das nicht so leicht, denn sie brauchten noch einen Lockvogel. Und wer würde sich besser für diesen Job eignen als ... genau, ich! Mal abgesehen davon, dass sich keiner großartig darum zu reißen schien. Der Tag, an dem ich vor dem Portal darauf wartete, dass ich rausgehen durfte, war der aufregendste meines Lebens. Und dann diesem Wesen, dem Schattenmagier gegenüberzustehen ... ich kann euch gar nicht beschreiben, wie das war! Diese enorme Kraftentwicklung, zu der er fähig war! Und die Attacken, die er anwenden konnte! Er würde mich wegpusten wie eine Mücke, dessen war ich mir bewusst, aber ich
konnte und
wollte mich nicht von der Stelle bewegen, war gefesselt von diesem Faszinosum und hätte den Tod gerne in Kauf genommen (obwohl ich natürlich den anderen vorher hatte versprechen müssen, keinen Scheiß zu machen). Naja. Mein Traum nahm dann ein ziemlich abruptes Ende ... der Schattenmagier konnte riesige Feuerkugeln heraufbeschwören, keine Ahnung woher er das Feuer nahm, aber ich war so gefangen von dieser enormen Menge an Magie, dass es mir egal war, dass er eine jener Kugeln direkt auf mich abfeuerte. Sam, ebenfalls eine Ravenclaw und ein Animagus, riss mich im letzten Augenblick mit ihrer Tigergestalt zur Seite, so dass ich dem Tod knapp entronn. Anschließend habe ich mich natürlich bei Sam bedankt, weil ... ich schätze halt, das macht man so, wenn dir jeman das Leben gerettet hat. Aber insgeheim habe ich mich gefragt, wie es sich wohl
angefühlt hätte, von dieser Kugel getroffen zu werden ...
Danach war es einen Monat lang sehr ruhig. Fast schon zu ruhig. Das Einzige, was es immer noch gab, waren die Flüche des Schattenmagiers, mit denen einige von uns belegt waren. Ich frage mich immer noch, wie er das geschafft hat, die Schutzwälle des Schlosses zu durchdringen. Jedenfalls war ich auch davon betroffen, was ein leicht ... befremdliches Gefühl war, denn ich musste immer heulen, wenn ich an Zuhause dachte oder ähnliches. Das war komisch, fast so, als würde ich mich dafür schämen, dabei liegt mir nichts ferner. Das Ganze fand jedoch sein Ende im Kampf gegen den Schattenmagier am 3. Mai. Wieder würde ich ihm gegenüberstehen! Am Anfang diskutierten wir noch innerhalb der HA, ob wir uns Dumbledore anvertrauen sollten. Ich war eher dagegen denn, naja ... den bisherigen Eindruck, den ich von den Lehrern an Hogwarts gewonnen hatte, sah eben so aus, dass ich nicht daran glaubte, sie würden uns 'unseren eigenen Weg gehen lassen', so wie es meine Eltern taten - was in diesem Fall hieß: Sie würden uns nicht mitkämpfen lassen. Doch GLÜCKLICHERWEISE hab ich mich da geirrt. Wir saßen also alle im Lehrerzimmer, Dumbledore gab letzte Anweisungen, als es plötzlich stockdunkel wurde! Wieder hatte der Schattenmagier die Schutzbänne von Hogwarts durchdringen können! Währen die anderen um mich herum zu schreien oder zu heulen anfingen, spürte ich meinen Herzschlag deutlicher denn je, der in jede Faser meines Körpers Adrenalin pumpte. Mann, war ich bereit für diesen Kampf! Bereiter war ich in meinem ganzen Leben nicht gewesen! Der Schattenmagier sorgte auch dafür, dass für jeden genug Gegner da waren, in dem er sich unzählige Male vervielfachte - fragt mich nicht,
wie er das gemacht hat - aber in der Eingangshalle waren sie überall. Das war genial! Ich hab mich mit Raven getan und wir mussten den Todesfluch benutzen und hatte man den einen erlegt, tauchte sofort wieder der nächste auf. Nach Stunden des Kampfes tat einem jeder Knochen weh, sogar das Atmen fiel schwer, aber die Gefahr war einfach zu allgegenwärtig, man konnte sich nicht ausruhen. Es war also genau nach meinem Geschmack! Dumbledore war schließlich dazu in der Lage, dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Er zwang den Schattenmagier dazu, seine wahre Gestalt zu zeigen. DAS hättet ihr sehen müssen! Das war der pure Wahnsinn! Kein Wunder, dass er aus dem Nichts diese gigantischen Feuerbälle hatte zaubern können, er sah aus wie ein Dämon aus Flammen. Selbst Mum hatte noch nie von sowas gehört. Es war auf jeden Fall gigantisch! Aber Respekt auch für Dumbledore, dafür, dass er auf seine alten Tage hin noch sowas geschafft hat.
Und ich ...? Ich hätte eigentlich ewig so weitermachen können. Das nächste Jahr auf Hogwarts, die nächste Bedrohung, leben, kämpfen, vielleicht überleben, vielleicht aber auch nicht. Wäre da nicht etwas gewesen, dass mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Nick. Es ist merkwürdig. Es tut mir sogar weh, über ihn zu reden. Nick ist im Kampf umgekommen. Genau so, wie ich mir meinen Tod immer gewünscht habe. Aber dennoch war das das erste Mal, dass ich den Lauf der Dinge nicht einfach hinnehmen konnte. Nicks Tod kam mir furchtbar ungerecht vor. Zu früh, zu schnell, zu plötzlich.
Ich denke, ich werde ihn vermissen. Sehr."
_______________________NATHAN MAGdie Dunklen Künste, Gefahren, Halloween
NATHAN HASSTLeute, die aufgesetzt und künstlich tun
_______________________PERSON AUF DEM AVATARMilo Ventimiglia